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Für diesen Mann ist Mobilität Lebensfreude

Was macht Adalbert Wandt eigentlich, wenn er nicht für die Aktion Kinder-Unfallhilfe tätig ist? Was treibt ihn an, was sind seine Ansichten zur Verkehrssicherheit?Und was macht ihn privat aus? An dieser Stelle möchten wir in loser Reihenfolge unsere Vorstände und ordentlichen Mitglieder näher vorstellen, ihnen ein Gesicht geben. Vor ein paar Wochen war es Stefan Windgätter. Heute Adalbert Wandt, Vorstandsvorsitzender der Aktion Kinder-Unfallhilfe.

Auch mit 72 hat Adalbert Wandt seine Hände noch längst nicht in den Schoß gelegt. Würde auch nicht zu ihm passen, sich nur seinen Hobbys, Eintracht Braunschweig oder dem Reisen zu widmen. Wer ihn kennt, weiß, wie umtriebig, wie tatkräftig der redegewandte Braunschweiger ist. Er hat sich bis heute nie weggeduckt, wenn es drum ging, Verantwortung zu übernehmen. Umgangssprachlich ist der Begriff Rampensau mit Bestimmtheit der richtige für ihn. Das hat er nicht nur als langjähriger Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) bewiesen. Auch als Gründungsmitglied der Aktion Kinder-Unfallhilfe ist der rastlose Logistik-Unternehmer, der fast 50 Jahre das Familienunternehmen Wandt Spedition Transportberatung GmbH führte, bereits seit 22 Jahren – also seit Gründung – Vorstandsvorsitzender des Vereins. Mit anhaltendem Enthusiasmus und immer wieder mit neuen Ideen. Der 72-Jährige, dem bis heute liegen ihm junge Unternehmer sehr am Herzen, ist seit 47 Jahren mit der Reiseverkehrskauffrau Marianne Wandt verheiratet, die ehrenamtliches Engagement ebenfalls lebt.

Das macht neugierig. Im Rahmen dieses Interviews wollten wir noch mehr von Adalbert Wandt wissen.

Wieso engagieren Sie sich für die Aktion Kinder-Unfallhilfe?

Als die Idee 1998 im Theater von Eisenach geboren wurde, durchzuckte mich sofort ein Mitmach-Gedanke.

Sind unsere Straßen rauer geworden? Brauchen Kinder heute mehr Schutz als früher?

Wenn das Elternhaus vorbildlich erzieht, dann reicht der Schutz. Helikoptereltern und mangelnde Konfliktfähigkeit helfen Kindern zu wenig.

Was ist Ihr Wunsch für den Verein?

Unrealistisch, dass er überflüssig wird. Relastisch, vielen der 800.000 Kindern pro Jahrgang Aufmerksamkeit und Sicherheit im Verkehrsgeschehen zu vermitteln.

Ihre Gedanken zum Thema Toter Winkel?

Diese Arbeit hört nicht auf, es freut mich, dass sogar schon einige IHK-Ausschüsse Unterstützung bieten.

Was wäre Ihr wichtigster Beitrag für die Verkehrssicherheit von Kindern?

Reden, beraten, aufklären und helfen, da ist noch mehr möglich.

Wenn Sie es entscheiden könnten: Tempo 130 auf deutschen Straßen?

Auf Autobahnen gibt es kaum Unfälle mit Kindern, daher sehe ich hier keinen Zusammenhang. Abstände einhalten und richtiges Einfädeln dürften wichtiger sein.

Welche Regeln im Straßenverkehr sind Ihrer Meinung nach zu lasch? Oder haben wir eh schon zu viele Regeln?

Fehlverhalten von Radfahrern, dichtes Auffahren und agressives Verhalten sind intensiver zu überwachen, um Wiederholungstäter zu entdecken.
Nehmen Sie für längere Strecken das Auto oder die Bahn?

Regional und bei mehreren Teilstrecken nutze ich das Auto. Im Jahr 2019 bin ich ca. 20.000 Kilometer per Bahn gefahren.

Und für kürzere Wege in der Stadt?

Mobilität ist Lebensfreude, zu Fuß in Braunschweigs Innenstadt unterwegs zu sein, ist schön.

Wie oft schauen Sie täglich auf Ihr Handy?

10 bis 20 mal, selten aus privaten Gründen.

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?

Kontakt mit anderen Menschen, Verbindungen pflegen, aktuelle Verkehrsentwicklungen beobachten und Optimismus als Motivation in fast allen Lebenslagen zu verbreiten.

Auf was könnten Sie in Ihrem Leben nicht verzichten?

Auf den Menschen an meiner Seite und die Familie mit Freunden. Und: gute Augen und etwas Verstand.

Wenn Sie eine Sache auf der Welt verändern dürften: Was wäre das?

Das Tempo der Veränderungen etwas reduzieren und Verlässlichkeit im Tun in der internationalen Politik einfordern.

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit – egal ob lebendig oder tot – treffen dürften: Wer wäre es und warum?

Henry Kissinger. Ich könnte mich in deutscher Sprache über seine Einschätzung zu den vergangenen 50 Jahren austauschen.

Was haben Ihre Lehrer früher in der Schule über Sie gesagt?

Lernfaul, manchmal frech und zu viele Ideen.

Was ist Ihr Traumreiseziel?

Immer wieder Südafrika oder mit dem Kreuzfahrtschiff nur unterwegs sein.

Danke für das ausführliche Interview

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