Tote-Winkel-Schulungen: Mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr

Der Straßenverkehr birgt viele Gefahren, besonders für Kinder und Jugendliche. Eine der größten und oft unterschätzten Risiken ist der tote Winkel – jene Bereiche um ein Fahrzeug, die für den Fahrer nicht einsehbar sind. Um das Bewusstsein für diese Gefahr zu schärfen, hat die „Allianz für Sicherheit“ des Kompetenznetz Individuallogistik e.V. ihre „Tote-Winkel-Schulungen“ ins Leben gerufen.

Ein innovatives Verkehrssicherheitsprojekt

Die Initiative „Tote-Winkel-Schulungen“ wurde von der „Allianz für Sicherheit“ des Kompetenznetz Individuallogistik e.V. entwickelt und richtet sich vorrangig an Schülerinnen und Schüler von Grund- und weiterführenden Schulen. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen die unsichtbaren Gefahrenzonen rund um einen Lkw bewusst zu machen und ihnen zu zeigen, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen können.

In enger Kooperation mit Unternehmen aus dem Vereinsnetzwerk bietet das Projekt eine praxisnahe Schulung, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur theoretisch, sondern auch durch direkte Erfahrung für die Gefahren des toten Winkels sensibilisiert. Dabei basiert das Projekt auf zwei Säulen:

1. Die klassische Tote-Winkel-Schulung
   Nach einer kurzen theoretischen Einführung lernen die Kinder, was der tote Winkel ist und wo er sich an einem Lkw befindet. Anschließend folgt das praktische Erlebnis: Ein Lkw mit Anhänger wird auf dem Schulhof geparkt und die Kinder dürfen selbst in das Fahrerhaus klettern. Von dort aus erleben sie mit eigenen Augen, dass ihre gesamte Klasse – trotz direkter Nähe zum Fahrzeug – nicht sichtbar ist.
   Durch diesen Aha-Moment wird den Schülern eindrücklich vermittelt, warum sie bestimmte Sicherheitsregeln im Straßenverkehr beachten müssen.
   
2. Die Verkehrssicherheitsbrücke mit VR-Technologie
   Für ältere Kinder sowie für größere Veranstaltungen wurde die Verkehrssicherheitsbrücke entwickelt. Hierbei kommen VR-Brillen zum Einsatz, mit denen die Teilnehmenden in eine virtuelle Verkehrssituation eintauchen können. In einer realistischen 360°-Umgebung erleben sie riskante Verkehrssituationen aus der Sicht eines Lkw-Fahrers und anderer Verkehrsteilnehmer.

Die Filme basieren auf realen Unfällen, die von der mindQ GmbH & Co KG und der Deutschen Verkehrswacht für das Projekt „STEP“ nachgestellt wurden.

Diese Methode ermöglicht es, größere Gruppen innerhalb kurzer Zeit zu erreichen und nachhaltig für Verkehrssicherheit zu sensibilisieren.

Erfolgreicher Start und große Zukunftspläne

Seit dem Start im Sommer 2023 haben bereits über 1.800 Schülerinnen und Schüler an den Schulungen teilgenommen. Das zeigt, wie wichtig diese Initiative für die Verkehrserziehung ist. Durch die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen und Unternehmen wird zudem der Dialog zwischen Schulen und der Wirtschaft gefördert.