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Kinder auf dem Roten Teppich: Verkehrsprojekt aus Hamburg wird geehrt

Um für Grundschulkinder den Schulweg sicherer zu machen, rollen Eltern mitten in Hamburg regelmäßig rote Teppiche aus. Die Elterninitiative zahlreicher Grundschulen in der Hansestadt will Politik, städtische Verwaltung und Anwohner auf die Notwendigkeit einer Neugestaltung gefährlicher Stellen aufmerksam machen. Für ihr unermüdliches Engagement wurde das Projekt mit dem Präventionspreis „Der Rote Ritter“ ausgezeichnet.

Ohne Erwachsene sicher zur Schule kommen, ist schon auf dem Land nicht immer leicht. Noch gefährlicher wird es im dicht besiedelten und wuseligen Großstadtdschungel. Die Hamburger Stadtteile Altona, Eimsbüttel und Wilhelmsburg sind nicht nur besonders beliebt bei jungen Familien, sondern auch geprägt durch zugeparkte Rad- und Fußwege, unübersichtliche Straßen und unaufmerksame Autofahrer. Häufig fehlt es dazu an Querungshilfen, Ampeln oder der Rücksicht anderer Verkehrsteilnehmer.

Mehr Respekt im Straßenverkehr

Während der Aktionen, für die die Elterninitiative mit der örtlichen Polizei zusammenarbeitet, rollen die Erwachsenen für die Kinder an Gefahrenstellen leuchtend rote Teppiche aus und fixieren diese. Die Polizei stoppt kurzzeitig den Verkehr. Die Kinder stehen nun im Mittelpunkt, überqueren den Roten Teppich und machen auf sich und ihre Belange aufmerksam. Die Eltern stehen bereit, verteilen Flyer und sprechen mit Passanten. Ihre Forderungen: Unter anderem freie Sicht und genügend Platz zum Überqueren, breite und barrierefreie Gehwege, die Einhaltung von Halteverboten, Vorrang und Respekt für Fußgänger und Fußgängerinnen, rücksichtsvolle Baustellenplanung. Die meisten Hamburger und Hamburgerinnen sind freundlich und stehen der Aktion positiv gegenüber.

Eine sichere Stadt für alle

„Der schönste Moment ist allerdings, wenn baulich wirklich etwas passiert. Dann wissen wir, wir haben etwas erreicht“, erklärt Katharina Lepik von der Elterninitiative, die den Roten Teppich ins Leben gerufen hat. Verkehrsinseln, sichere Radwege und übersichtliche Kreuzungen kommen nämlich nicht nur den Kindern zugute, sondern allen Verkehrsteilnehmern und Verkehrsteilnehmerinnen.

Die innovative Idee wurde von der Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. ausgezeichnet. Das Video zum Projekt finden Sie unter Kinderunfallhilfe